Liebe Leserin, lieber Leser.
Wie gelingt es, Vertrauen nachhaltig aufzubauen? Seit zwanzig Jahren bin ich als Wirtschaftsmediatorin tätig und Vertrauen ist die dabei zentrale Währung in jeder Beziehung. Am Arbeitsplatz wirkt sich Vertrauen auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus und stellt sicher, dass die Belegschaft auch in Krisenzeiten stabil zusammenarbeiten kann.
Wir haben für Sie 5 Impulse für den Vertrauensaufbau und 10 Merkmale, um eine Kultur des Misstrauens zu erkennen, zusammengestellt.
Was genau ist Vertrauen?
Vertrauen ist die Erwartung, dass eine Person durch das Handeln anderer nicht geschädigt oder benachteiligt wird. Sobald zwei Akteure, z.B. Führungskraft und Mitarbeiter:in, zusammenarbeiten und somit eine Form von Kooperation eingehen, ist das Vertrauen oder eben Misstrauen entscheidend über einen Erfolg oder Misserfolg einer konstruktiven Zusammenarbeit.
Antrainiert
Die meisten von uns wurden mindestens einmal enttäuscht. Dennoch halten wir zu einem Großteil am Konzept fest, dass wir anderen Menschen vertrauen.
Warum ist das so? Dies rührt von einem erlernten Verhalten aus der Kindheit her und besitzt zwei Dimensionen
- Selbstvertrauen – der Glaube an die eigenen Fähigkeiten
- Fremdvertrauen – der Glaube, sich auf die anderen Menschen verlassen zu können
Beides sind Erfahrungen, die uns schon früh gelehrt haben, dass sich Erfolge aufgrund unseres Könnens wiederholen lassen und dass der Großteil der Menschen Vertrauen belohnt. Wer dies schon in seiner Kindheit erfahren durfte, wird grundsätzlich weiterhin vertrauensvoll durchs Leben gehen.
Symptome von Misstrauen
Vertrauen ist keine Einbahnstraße. Sowohl die Führungskraft als auch die Mitarbeiter:innen sind in der Rolle des Vertrauensgebers als auch des Vertrauensnehmers und vice versa. Wir kennen die Redewendungen „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ oder „gesundes Misstrauen“. In der Tat ist auch in diesem Kontext kein schwarz-weiß-Denken angebracht, da 100%iges Vertrauen weder realistisch noch vernünftig ist.
In der Arbeitswelt ist es nützlich, Warnsignale, die auf ein unverhältnismäßiges Misstrauen hindeuten, zu erkennen.
10 Merkmale, woran Sie Misstrauen bei den Mitarbeiter:innen erkennen?
- Das Zögern, in Vorleistung zu gehen
- Die Zurückhaltung, kritische und wichtige Informationen nach oben schnell und unverzerrt weiter zu geben
- Den Drang, Gespräche zu protokollieren und schriftliche Bestätigungen zu haben
- Den Fokus auf das Absichern der eigenen Position anstatt auf die Arbeitsaufgaben zu legen
- Eine andauernde Beschäftigung mit beruflichen Alternativen (Stellenausschreibungen und Networking)
- Ein Widerstand bei Veränderungen
- wenig Reaktion auf die Kommunikation der Führungskraft
- unsicheres oder verschlossenes Verhalten, wenn sich die Führungskraft nähert
- Beschäftigung mit dem, was andere tun, anstatt mit den eigenen Aufgaben
- Häufige Konflikte
Es werden natürlich nicht alle Symptome gleichzeitig auftreten, um eine Kultur des Misstrauens zu erkennen. Diese Auflistung versteht sich als ein Vorwarnsystem zur Selbstreflexion und zur Einschätzung seines Gegenübers. Jedoch können einzelne wenige Punkte bereits die Kooperation in essenziellen Arbeitssituationen gravierend beeinflussen.
5 Grundregeln, um Vertrauen aufzubauen
Um dauerhaft Vertrauen aufzubauen, ist es wichtig, dass Sie sich als Führungskraft Zeit für Ihre Mitarbeiter:innen nehmen, zuhören und damit die Wertschätzung vermitteln.
Folgende 5 Regeln helfen Ihnen, Vertrauen nachhaltig aufzubauen und zu pflegen:
- Kommunikation – sprechen Sie regelmäßig mit Ihren Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen.
- Authentizität – sagen Sie, was Sie denken oder fühlen und tun Sie, was Sie sagen. Natürlich sollten Sie dabei auf die Wortwahl, den richtigen Zeitpunkt und auch einen gewisse Diplomatie achten.
- Ehrlichkeit – auch wenn man nicht immer alles kommunizieren kann – gilt vor allem für Führungskräfte – nicht die Unwahrheit zu sagen. Im Zweifelsfall schweigen Sie besser oder stellen klar, dass Sie (noch )nicht darüber sprechen können.
- Fehlerkultur – Gestehen Sie den anderen und auch sich selbst Fehler ein. Sprechen Sie offen darüber und vor allem, was Sie dabei gelernt haben. Das viel bessere Wort für Fehlerkultur ist im Übrigen Lernkultur.
- Zeit – überstürzen Sie nichts. Stellen Sie nicht zu große Erwartungen an sich und ihr Umfeld. Vertrauen entsteht mit der Zeit.
Fazit
Ohne Vertrauen gibt es keine tragfähige Zusammenarbeit. Wer Vertrauen aufbauen und weiterentwickeln möchte, findet bei Augmentas® dazu passende Weiterbildungen, hybrid, präsent oder digital auf Basis von 20 Jahre Erfahrung in Wirtschaftsmediaton und Consulting.
Kontaktieren Sie uns, wir unterstützen Sie gerne.
Mag. Sandra Thaler, Business Coach, Wirtschaftsmediatorin seit 2004 & Team
www.sandrathaler.com
Email: office@augmentas.eu
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